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Urlaub auf der Colorado Cattle Company
für echte Cowboys and Cowgirls
noch mehr Cowgirl Feeling

 

Ein Cowgirl kanns nicht lassen     Oktober 2005

 Ist es möglich eine so wundervolle Erfahrung zu wiederholen?

Meine Mutter sagte immer „Nein“, aber ich musste es einfach noch mal versuchen!

Nach ein paar emails mit meinen „City Slicker Jungs“ und Penny, der Ranchbesitzerin, vereinbarten wir im Oktober noch mal eine Woche auf der Ranch zu verbringen.

Wir trafen uns am Sonntag nachmittag am Flughafen Denver und fuhren zusammen mit dem Mietwagen zur Ranch. Nach der Ankunft und der herzlichen Begrüßung fühlen wir uns sofort wieder wie zu Hause. In Vorfreude auf unseren ersten Ritt am nächsten Morgen genossen wir das Abendessen und die Wiedersehensfreude mit vielen Geschichten und hatten sofort wieder viel zu Lachen.

Montag morgen dann die Super-Überraschung: 10 cm Schnee! Somit kein Reiten an diesem Morgen, denn ein Ende des Schneesturmes war noch nicht zu sehen. Also entschieden wir uns (Déja-vue): Wir fahren einkaufen.

Am Nachmittag machten wir einen langsamen Ritt über die Weiden, um zu prüfen ob die neu geborenen Kälber den Schnee gut überstanden hatten. Glücklicherweise fanden wir sie alle in bester Gesundheit.

Am nächsten Tag war der Schnee beinahe geschmolzen und der Boden war nicht mehr so rutschig. Da das Wetter von nun an immer besser wurde, waren die nächsten drei Tage ausgefüllt die neugeborenen Kälbern mit ihren Müttern auszusortieren, um sie auf eine separate Weide zu bringen. Einige der Kälber mussten einen Umweg über die Ranch nehmen um sich eine Ohrmarke verpassen zu lassen. Also gab es wieder großartige Cutting und Working Cowhorse Arbeit zu tun und auch das Lasso kam nochmals zum Einsatz.

Am letzten Tag hatte Cowboy Frank eine Überraschung für uns. Am Freitag stand Cowboy Schule auf dem Plan. Penny stellte uns eine Herde Ochsen mit Hörnern zur Verfügung und wir lernten viel über Cow Sence, Team Penning und Roping während wir am lebenden Objekt üben durften so viel wir wollten. Welch ein Spaß in herrlich entspannter Atmosphäre.

Am Abschiedsabend diskutierten wir bereits wieder über ein Wiedersehen. Penny erzählte uns von dem geplanten Cattle Drive im nächsten Jahr. Eine Herde Rinder über offenes Gelände treiben, unter freiem Himmel schlafen, am Lagerfeuer essen, begleitet von einem Planwagen, das hört sich an wie das nächste großartige Erlebnis was wir nicht verpassen wollen.

Was kann ich noch sagen? Die Wiederholung war genauso gut wie das Ersterlebnis! Das Gefühl der Zufriedenheit und des Stolzes welches sich unweigerlich einstellt, wenn man es als Team geschafft hat eine Herde in offenem Gelände zusammen zu treiben, zu kontrollieren, zu teilen und somit die Tagesaufgabe bewältigt hat, ist einfach unbeschreiblich. Und die Colorado Weißheit „Wenn Dir das Wetter nicht gefällt, warte fünf Minuten“ erzählt auch die Wahrheit, denn nach dem Schnee wurde es besser und besser bis hin zu 24 Grad und Sonne.

 Danke Penny – Danke Frank – Danke City Slickers –
Wir sehen uns 2006 !!!



Ich hab es wieder getan    Juni 2006

 Normalerweise sollte man doch sagen, dass man nach zweimaliger Widerholung langsam darüber nachdenkt im nächsten Urlaub mal was Anderes zu tun. FALSCH!  Es wird immer schlimmer mit dem USA – Cowgirl – Bazillus. Das liegt natürlich auch an den Jungs. Wir haben uns wieder hervorragend verstanden und waren ein Superteam.

Wie schon im Herbst traf ich Henry in Cincinnati beim Umsteigen und Jim holte uns dann mit dem Leihwagen vom Flughafen Denver ab. Was für ein Wiedersehen! Jim stieg aus dem Auto, strahlte und meinte nur: „ Isn’t that great? – like highschool-kids!“ Unser Team war wieder zusammen. Traditionell wurde dann, nach dem Einchecken im Hotel, ein Buffalo-Burger gegessen.

Am nächsten Tag folgte noch mal eine Fahrt durch die Rockies. Wir fuhren ca. zwei Stunden bergauf und sahen bis zu 2 Meter hohe Schneereste. In einem sehr idyllischem Örtchen an einem See haben wir dann bei strahlendem Sonnen-Schein im T-Shirt draußen gefrühstückt. Und weiter gings, durch die Berge - rauf und runter. Leider wurde mir, wie beim ersten Mal wieder schlecht. Die Höhenluft gepaart mit Jetlag ist wohl nichts für mich. So habe ich des letzte Viertel der Bergtour auf dem Rücksitz liegend verbracht. Aber es war trotzdem wunderschön und es gab viel zu sehen. Schön war auch das Jim die CD des Kinofilmes „Broke Back Mountain“ mitgenommen hatte und genauso oft hören konnte und wollte wie ich.

Nach einem langen Tag kamen wir dann wie geplant in Cheyenne, Wyoming im Plains Hotel, übrigens ein echtes „Western-Hotel“, an, um uns mit dem Rest der Mannschaft zu treffen. Leo, Mike und Max waren auch schon da und erwarteten uns wie es sich gehört im Saloon. Nach dem Begrüßungs-Whiskey gab es ein zünftiges Cowboy Abendessen mit Gabeln so groß wie Salatbesteck. Das hat mich umgehauen, ich ließ also den zweiten Besuch im Saloon mit weiteren Whiskey aus und ging ins Bett.

Erwartungsgemäß war ich um fünf Uhr morgens bereits wieder hellwach und musste nun drei Stunden auf die Jungs warten. Macht nix, zum Sonnenaufgang durch Cheyenne zu laufen, um einen Kaffe zu finden, kann auch ganz nett sein. Endlich waren wir alle in der Lobby versammelt und es gab wieder viel zu erzählen und zu lachen. Um zehn Uhr öffnete dann der Western-Laden „Wrangler“ und ich deckte mich mit neuen Reitjeans ein. Zum Glück gehen alle meine Jungs so gerne einkaufen wie ich, so dass ich kein schlechtes Gewissen haben musste. Nun ging es weiter nach Kimball, Nebraska. Fahrzeit drei Stunden. Ein leckeres Frühstück und Shopping im großen Outdoor-Shop und einem weiteren Western-Laden. Jetzt waren wir aber bereit zur Ranch zu fahren!

Nach weiteren zwei Stunden Fahrzeit zurück nach Colorado, bogen wir auf die Schotterstraße ein, die zur Ranch führt. Wir waren ganz schön aufgeregt und gleichzeitig war es wie nach Hause kommen. Speziell als uns der Besitzer Mats begrüßte und dann einfach sagte: „Ihr kennt Euch ja aus, verteilt die Zimmer im Bunkhouse selbst“. Natürlich nahm jeder von uns seinen bereits bestens bekannten Raum und nach dem Auspacken trafen wir uns sofort zum „sundowner“ auf der „porch“ (Terrasse unseres Blockhauses). So hatten wir es uns vorgestellt.

Am Abend trafen wir dann auch die anderen Gäste. Es gab noch zwei Jungs aus New York, einen aus Norwegen und zwei Mädels aus England. Alle hatten mehr oder weniger Reit-erfahrung, waren aber noch nie auf einer Ranch gewesen.

Die folgenden Tage liefen nach altbewährtem Muster ab. Vormittags und nachmittags jeweils drei bis vier Stunden reiten mit Herde inspizieren, zusammentreiben, aussortieren, auf die nächste Weide treiben und zwischendurch am Mittwoch Kälber brennen. Da wir entgegen unseren sonstigen Erfahrungen ausnahmslos strahlenden Sonnenschein mit durchweg 38° C hatten, nahmen wir jede Gelegenheit wahr uns auf unsere porch zurückzuziehen. Da zumindest Jim, Henry und ich ja eine zweite Woche zur Verfügung hatten, fiel es uns nicht schwer, die ein oder andere Reitaktivität mal ausfallen zu lassen. Mit anderen Worten: wir nahmen nur das beste Programm mit. Was natürlich sehr erholsam war. Dadurch, dass wir sechs ja schon eine Gruppe darstellten, haben wir uns mit den restlichen Gästen nur am Rande beschäftigt. Die Jungs aus New York waren eher ruhige Vertreter, „Morton“ aus Norwegen war grundsätzlich immer dort zu finden wo man im Moment überhaupt keinen gebrauchen konnte, z.B. mitten in der Kuhherde, was diese wieder auseinandersprengte, und die Mädels aus England waren wirklich nett und bekamen richtig cowsence.

Es war eine super Woche und wir sechs haben uns gut verstanden. Neu kennen gelernt habe ich ja Mike und Max. Mike, der ja vorigen Mai fehlte und aus diesem Grund ich ja in die Gruppe aufgenommen wurde, Ist auch wirklich ein netter, umgänglicher und vor allem belesener Mensch (er schreibt Bücher und war mal Journalist). Max ist ein ganz ruhiger, der erst gegen Ende der Woche etwas auftaute und auch leider nicht so sattelfest war wie wir anderen. So passierte es auch, dass er, bei einem Galopp den Hügel hinauf, runterfiel. Aber zum Glück ist nichts passiert. Ich schätze aber er wird wohl aber nicht mehr wiederkommen, für ihn war es nicht das Richtige. Mike hingegen fühlte sich pudelwohl. Er ist zwar nicht der beste Reiter unter der Sonne, aber er hat auch keine Angst und hatte an der Kuhgeschichte viel Spaß. Beim Abschied am Samstag sagte er: „ Auf Wiedersehen nächsten Mai“ und hat mich zu sich nach Arizona eingeladen. Auch Leo hat sich, glaube ich, genug amüsiert um nächsten Mai wiederzukommen, das hat er zumindest angedeutet.

Nun waren wir drei alleine.

Da Samstag und Sonntag kein Programm auf der Ranch stattfindet, nutzten wir den Samstag um einen großen Ausflug zu machen. Jim, für den alles nur einen Steinwurf entfernt liegt, arbeitete für uns eine Tagesreise nach Colorado Springs aus. So fuhren wir nach dem Frühstück auf direktem Wege, aber über Landstraßen dorthin. Nach Ankunft, Fahrzeit 3,5 Stunden, erstmal einen Burger. Dann durch ein Villenviertel mit millionenschweren Häusern zu einem pompösen, riesigen Hotel am Fuße der Ausläufer der Rockies. Schnell noch eine Fahrt durch das Gelände der Air-Force-Academy (mir wurde schon langsam wieder schlecht) und dann ab in die Hall of Fame der Rodeoreiter. Cool ! Alte Sättel, Sporen, Stiefel, Chaps und viele Bilder und Geschichten. Very spectacular! Im angrenzenden Geschenkshop habe ich dann auch noch einen neuen Buckel gefunden (in blau!) – was will Frau mehr? Auf dem Rückweg, natürlich wieder 3,5 Std., noch ein gemütliches Abendessen in einem super Italienischen Restaurant.

Den Sonntag haben wir dann auf der beliebten porch verbracht. Das war sehr erholsam und die Gespräche und das Gelächter flossen den ganzen Tag. Es war schön mit der großen Gruppe, aber zu dritt kann man ja doch intensiver reden und auch die Witze sind nicht so oberflächlich.

Am Abend kamen dann die neuen Gäste. Ein älteres Ehepaar aus Texas, ohne jegliche Reit-Erfahrung (glaubt man das?), ein junges Pärchen aus der Schweiz mit äußerst geringen Englisch und er zusätzlich noch mit äußerst geringen Reitkenntnissen, ein Mann aus Tennesse, der von früher her noch recht gut reiten konnte und ein Vater mit Tochter (15 J.) aus Deutschland mit wenig Englisch- und er mit fast keinen Reitkenntnissen; die Tochter allerdings ritt sehr gut.

Nun war guter Rat teuer, wir hatten schließlich noch 80 – 90 Kälber zu brennen in dieser Wochen. Als Penny, die Besitzerin, nach Abfrage der Reitkenntnisse schon leicht die Augen verdrehte, brach sie nach dem Versuch einer Einweisung für den nächsten Tag fast zusammen. Keiner von den deutschsprachigen hatte verstanden worüber Sie überhaupt redete. Nach Pennys eindringlicher Bitte musste ich mich also outen und ein wenig übersetzen. Nachdem ich nämlich eine Woche mit den Jungs geredet hatte, hörte zumindest wenn ich nicht mehr als zwei Sätze hintereinander redete, keiner das ich aus Deutschland bin.

So blieb ich bis zum Ende der Woche die Übersetzerin und half auch beim Koordinieren der Aufgaben und verteilte Anweisungen während der Durchführung. Wen wundert’s ?

Zu meinem großen Erstaunen passierte auch bei den Reitanfängern kein Unfall. Auf Grund der wirklich gut ausgebildeten, bequemen und gehorsamen Pferde kamen sogar die „Schlechtesten“ auf ihre Kosten und waren begeistert.

Auch in diese Woche nahmen wir uns unsere Auszeit wann immer etwas nicht so attraktives auf dem Programm stand. So war unser zweiwöchiger Aufenthalt, außer körperlicher Anstrengung und jede Menge Fun, auch erholsam.

Ja – und dann war es wieder soweit – Abschied. Nach dem Frühstück am Samstagmorgen, welches für uns alle auf Grund des riesigen Kloßes im Hals nur aus Kaffee bestand, ging es los – mit der Heulerei. Ausnahmslos alle, Mats und Penny, Isiak der Cowboy, Vater und Tochter aus Deutschland und wir haben die Tränen nicht zurückhalten können.

Nach einer sehr ruhigen ersten halben Stunde auf der Fahrt zum Flughafen fanden wir so langsam unsere Sprache wieder. Ratet mal wozu! Natürlich zum Pläneschmieden! Diese reichten vom nächsten Urlaub auf CCC über andere Ranches bis hin zur Eröffnung unserer eigenen Ranch.

Jim setzte Henry und mich dann am Flughafen ab und wir flogen wieder bis Cincinnati zusammen. Also wieder Abschied auf Raten und pro Rate eine Heul-Attacke.

 Bei allem Leid tröstete mich nur die folgende Begebenheit:

Auf Pennys Frage, ob sie uns für nächstes Jahr in der gleichen Woche in den Kalender eintragen soll, hatte Jim geantwortet:

„Die gleiche Woche ? Nein, die gleichen ZWEI Wochen!“